Wo in Gesellschaft gespielt wird, da wird auch verloren – eigentlich. Sarah-Ann findet gemeinsam gewinnen viel schöner. Warum und wie das jeder hinkriegt, darüber schreibt sie in ihrer ersten Kolumne und hat auch gleich noch ein paar Spieletipps parat.
Was ist das Ziel bei jedem Gesellschaftsspiel? Na klar, GEWINNEN, das weiß doch jedes Kind! Womit wir genau beim Problem sind: Denn wo es einen Sieger gibt, existieren auch Verlierer. Gerade bei Kindern sind Tränen und Wutausbrüche vorprogrammiert, weil sie nur schlecht verlieren wollen und können. Auch mein Dad ist in meiner Kindheit manchmal aus dem Zimmer gegangen, wenn er ein Spiel verloren hat. Dann hieß es, neues Spiel suchen oder akzeptieren, dass er dieses Spiel nicht mehr mitspielen wird.
Aber muss es denn immer nur ums Gewinnen gehen? Man kann doch auch zusammen als Team spielen und trotzdem jede Menge Spaß haben. Für mich eine optimale Lösung, da ich selber zwar verlieren kann – mit Ausnahme gegen meinen Ehemann. Ohne Witz, egal was wir spielen, das Glück ist ihm grundsätzlich hold und er gewinnt einfach immer. Was ich natürlich ziemlich doof finde ;-).
Entsprechend bin ich ein Fan von kooperativen Spiele, die nur gemeinsam gewonnen und verloren werden können. Dadurch blüht auch der eigentliche Sinn des Spielens wieder auf – Gemeinschaft zu erleben und Spaß zu haben.
Drei Tipps von mir, wie zusammen spielen noch schöner für alle Beteiligten wird:
- Gemeinschaft ist wichtig
Beim kooperativen Spielen gewinnen entweder alle oder keiner. Für Eltern und Kinder eine tolle Möglichkeit, sich als Familie mit dem Spiel auseinanderzusetzen und gemeinsam eine Strategie auszutüfteln, wie ein Sieg gelingen kann. (manchmal auch nach mehreren Versuchen) - Verlieren ist ok
Viele Eltern versuchen, das Spiel zu beeinflussen und so zu gestalten, dass ein Sieg wahrscheinlicher wird. Dadurch ist das Spiel zwar gewonnen, aber es kann passieren, dass Spielspaß verloren geht und dem Kind ein enormer Lernzuwachs genommen wird. Denn das Verlieren bietet die Möglichkeit, gemeinsam tiefer in Geschehen einzutauchen und zusammen zu besprechen, was man verändern könnte, um das Spiel zu gewinnen. - Und der wichtigste Tipp von allen: Habt Spaß und genießt die gemeinsame Zeit!
Hallo!

Mein Name ist Sarah-Ann Orymek. Ich bin ausgebildete Grundschullehrerin und organisiere die Altenburger Spieletage. Die optimale Beschreibung für mich ist verrückt 😉 und für alles zu begeistern. Daher probiere ich gerne die verschiedensten Sachen aus. Meine Freizeit gestalte ich so, dass ich immer was Neues erlebe und Menschen kennen lerne. Bin ich draußen, habe ich gerne ein Buch oder ein Spiel bei mir.
Neben Fernsehen und Laptop gibt es so viele schöne Sachen, die man erleben und genießen kann. In meiner Kolumne möchte ich euch Ideen geben. Von Spielen über Bücher bis hin zu Bastelideen und gemeinschaftlichen Unternehmungen – Ich probiere alles für euch aus und gebe euch ein Feedback, was ihr auf jeden Fall auch mal ausprobieren solltet. Schreibt mir eure Ideen!
Sarah-Ann’s Empfehlungen für kooperative Spiele:
Obstgarten

Mitspieler: 1 bis 8
Alter: 3 bis 6 Jahre
Der Garten ist voll mit leckeren Früchten. Doch nicht nur wir haben Interesse, sondern auch der Rabe. Ziel ist es, den Garten abzuernten bevor der Rabe den Garten erreicht hat. Die Spieler würfeln der Reihe nach und dürfen farbgleiche Früchte in ihrem Korb platzieren. Wird der Rabe gewürfelt, so füllt sich das Puzzle in der Tischmitte. Ist das Puzzle beendet, gewinnt der Rabe. Ist der Garten vorher abgeerntet, gewinnen wir, die Erntehelfer.
Schnappt Hubi!

Mitspieler: 2 bis 4
Alter: ab 5 Jahre
Hubi – das Schlossgespenst – ist ein kleiner Langfinger, der gerne die Nahrung der Tiere für sich mitnimmt. Gemeinsam versuchen die Spieler, Hubi zu erwischen. Dabei bewegen sie sich durch das Schloss, um die Zaubertür zu finden und natürlich Hubi selbst aufzuspüren. Der magische Kompass gibt immer wieder neue Hinweise, wo Hubi sich gerade aufhält. Durch gute Absprache der Spieler schaffen sie es, das Gespenst zu überraschen.
Concept Kids

Mitspieler: 2 bis 12 Spieler
Alter: ab 4 Jahre.
Was frisst eigentlich ein Krokodil? Eine Frage, die je nach Kindermeinung unterschiedlich beantwortet werden kann. Und das ist die Herausforderung des Spieles. Die Spieler versuchen mit Hilfe von Bildern die Tiere zu beschreiben, sodass die anderen diese richtig erraten können. Hier ist Fachwissen und zugleich sehr viel Kreativität gefragt, um die gesuchte Antwort zu finden.
Leo muss zum Friseur

Mitspieler: 2 bis 5
Alter: ab 6 Jahre
Leos Haarpracht wird immer üppiger. Doch dadurch kann er auch schlechter sehen – also Zeit für den Friseur. Doch auf dem Weg trifft er immer wieder Freunde, mit denen er sich verquatscht. Die Spieler müssen sich genau merken, wo welche Farbe liegt, um die passende Karte auszuspielen, damit der Löwe schneller an seinen Freunden vorbeiziehen kann. Nur gemeinsam schafft es Leo rechtzeitig zum Friseur. Nominiert zum Kinderspiel des Jahres 2016.
Verzauberte Rumpelriesen

Mitspieler: 2 bis 4
Alter: ab 5 Jahre
Die Riesen schlafen tief und fest. Ein perfekter Zeitpunkt für die Wutzel unter ihrem Blätterdach hervorzuschauen. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn durch das Umfallen der Riesen oder auch durch das Herunterwerfen der Blätter können diese aufwachen. Der Reihe nach versuchen die Spieler, die gerade gesuchten Wutzel zu finden. Dabei schieben sie mithilfe eines Such-Stabs vorsichtig die Blätter beiseite. Doch die Zeit rennt. Schaffen die Spieler es, die Wutzel zu finden, bevor ein Riese aufwacht oder die Zeit um ist?
Verfuxt

Mitspieler: 2 bis 5
Alter: ab 5 Jahre
Der Fuchs, der Dieb, hat das goldene Ei gestohlen. Nun liegt es an den Spielern, den Fuchs zu finden. Doch herrje, es sind urplötzlich so viele Füchse. Welcher ist wohl der Richtige? Durch das Sammeln von Hinweisplättchen erfahren die Spieler genauere Informationen über das Aussehen des Fuchses. Schaffen sie es den richtigen Fuchs zu enttarnen, bevor der im Fuchsbau verschwindet?
Zwei weitere gute kooperative Kinderspiele sollen hier nicht unerwähnt bleiben: Andor Junior und Magic Maze Kids. Sie sind auf jeden Fall einen Blick wert :-).