Auf der Suche nach dem grünen Daumen!

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„Mit fast 40 fängst du an zu gärtnern? Echt jetzt?“ Meine Schwester Heide kann’s nicht glauben und macht ihrer Verwunderung auf diese herrlich direkte Art Luft, die ich nur meinen nächsten Blutsverwandten durchgehen lasse. Denn erstens bin ich gerade erst 38 geworden und zweitens ja, warum denn nicht? Okay, ihr Erstaunen ist durchaus berechtigt. Immerhin findet sich in meinem Zuhause – mal abgesehen von dem Strauß Tulpen auf dem Esstisch – nicht eine Grünpflanze. Sagen wir es so, die Botanik und ich haben uns bislang nur peripher tangiert und meine beiden Daumen waren so weit von grün entfernt, wie viele Bäume nach zwei Dürre-Sommern. Es gibt mir einfach nix, mir meinen persönlichen Urwald zu halten, einseitige Dialoge mit Topfpflanzen zu führen und mit der richtigen Menge Wasser ist das auch so eine Sache. ABER und das meine ich todernst: Ich bin per se kein Stubenhocker, sondern sehr gern draußen in der Natur. Am liebsten in der Nähe von Gewässern. Einfach nur im Sand am Ufer des Leipziger „Cossi“ hocken, auf’s Wasser starren und sich den Kopf frei pusten lassen… HEERRLICH!!!

Aber wie kommt die jetzt vom „am Strand hocken“ auf „einen Kleingarten haben“, mag sich der ein oder andere wundern? Den Link bildet Klaus Engelmann, seines Zeichens stellvertretender Vorsitzender des Regionalverband Altenburger Land der Kleingärtner e.V. und Vorsitzender des Gartenvereins „Glück auf“ in Altenburg Südost. Wir sind beide „Stadtmenschen“ und im positivsten Sinne „Spinner“ ;-). Und wenn die telefonieren, bietet das den perfekten Nährboden für ungewöhnliche Ideen.

„Kleingärtner auf Probe“

Grund seines Anrufs: Mir berichten, wie meine Idee eines wortwörtlichen „Kinder-Gartens“ bei der Jahreshauptversammlung aller Gartenvereine des Landkreises Ende Februar angekommen war.

Ausgang des Gesprächs:

Ich: Was hältst du davon, wenn meine Familie und ich bei dir in der Anlage „Kleingärtner auf Probe“ werden und einfach mal eine Saison testen, ob wir verkappte grüne Daumen haben?

Klaus:
Das machen wir. Punkt.

Kein Zögern, kein: „Ich denk mal drüber nach.“ Mega!

Dazu sei für alle Nicht-Altenburger angemerkt: Wir haben in unserem Landkreis den Luxus an zu viel verfügbarem Grün. Während es in vielen Ecken der Republik meterlange Wartelisten für eine Parzelle gibt, sterben hier ganze Anlagen nicht an Überbevölkerung, sondern aus.

200 Quadratmeter Wildwuchs zum üben

Und so standen wir Anfang April zum ersten Mal im „Dahlienweg 26“ und begutachteten gut 200 Quadratmeter Natur mit Laube, die zwei Jahre wachsen lassen konnte, wie sie wollte. Das Gute: Die Vorbesitzer waren eine fünfköpfige Familie und haben alles da gelassen inkl. Schaukel, Sandkasten, ausgestatteter Laubenküche und jaaaaa, einer Hollywoodschaukel im „Shabby Chic Look“, betrachtet man das Ganze positiv. Noch besser und sehr beruhigend für uns Garten-Amateure: Wir stehen nicht alleine da! Denn abgesehen davon, dass unsere Nachbarn unser Auftauchen sofort bemerkten, haben wir Heiko an unserer Seite. Er ist seit Anfang des Jahres als „Fachberater“ im Verein angestellt und wird uns bei unserem Projekt wissensstark unterstützen.

So empfing uns der Dahlienweg 26:

My home office is my garden

Ob und wie unser Garten gedeiht, darüber werde ich regelmäßig bloggen. Bin selbst am allermeisten gespannt, ob wir Ende der Saison das erste Wüstengrundstück der Anlage „bewirtschaften“oder die „Inflowercer“ in uns entdecken. Eins merkte ich aber sofort: Ich fühl mich wohl in „unserem“ Garten, mag er aussehen, wie er will. So wohl, dass ich beschlossen habe, die Laube zu meinem „Home Office“ zu erklären und regelmäßig von dort zu schreiben. Ihr dürft mich gern mit einem netten Thema für ALL im Gepäck oder auch ohne besuchen kommen. Für die Zubereitung eines köstlichen Kaffees braucht man zum Glück keinen grünen Daumen. 😉 Glück auf und danke, lieber Klaus, für diese spannende Möglichkeit, was ganz Neues auszuprobieren!