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Lumentics: Innovation made in Altenburg

Pigmente, die nachleuchten. Foto: M. Steuer
Die Pigmente, Foto: M. Steuer

Manche Dinge sind so einleuchtend, dass man sie einfach ausprobieren muss. Betten zum Nachleuchten bringen zum Beispiel. Als ein Freund im Jahr 2015 mit diesem Wunsch an Falko Böttger-Hiller herantrat, musste dieser nicht lange überlegen. Für ihn, den promovierten Chemiker, eine klare Sache: „Einfach Harze mit Leuchtpigmenten mischen und auf das Holz auftragen, hab ich ihm gesagt und dabei festgestellt, dass das für Menschen ohne chemischen Sachverstand gar nicht so einfach ist“, erinnert sich der 37-Jährige schmunzelnd.

Es war die Geburtsstunde einer Geschäftsidee, die sich sechs Jahre später zu DER Marke für nachleuchtende Lifestyleprodukte entwickelt hat und als „Lumentics“ vier Menschen gut auf Trab hält.

Lumentics = Licht trifft Technik

Lars und Falkos Wege kreuzten sich zuerst auf der Gefühlsebene, denn die gebürtigen Altenburger verliebten sich in Schwestern. Doch schnell merkten die zufälligen Schwager: Wir können nicht nur persönlich gut miteinander, sondern ticken auch arbeitstechnisch ähnlich. Beim Familienessen streute Falko die Leuchtpigmente ins Gespräch. Aus dem „man müsste mal“, wurde eine intensive Testphase mit dem Wunsch, die nachleuchtenden Produkte, die es bereits gab, besser, intensiver, sicherer, effizienter und beständiger zu machen. „Die Zeiten, in denen sich unsere Pigmente in Wasser auflösten und unbrauchbar wurden, sind lange vorbei“, merkt Lars mit einem Grinsen an.

Mit viel Experimentierfreude und Bock zu machen, gepaart mit umfangreicher Expertise, freundete sich das Duo nicht nur mit den Eigenheiten der  Strontiumaluminate an. Sie entwickelten die damit versetzten Produkte nachhaltig weiter, auf dass sie auch in 20 Jahren noch fast genauso schön leuchten, wie heute. „Wie hell und in welcher Farbe etwas leuchtet, wird bestimmt durch das Mischverhältnis aus Europium und Dysprosium beim dotieren besagter Strontiumaluminate“, erklärt Falko.

Nachhaltige Erleuchtung bevorzugt

Lumentics Produkte sind vielfältig. Foto: M. Steuer
Lumentics Produkte sind vielfältig. Foto: M. Steuer

Ob Quietsche-Enten, Maltafeln oder die klassischen Sterne, „erleuchten“ lässt sich alles – theoretisch. „Die Frage ist für uns aber immer, macht das Sinn. Ja, unser Pigmente lassen sich irrsinnig variantenreich einsetzen und man kann sehr viel damit veranstalten, aber für uns spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle“, so Lars. So könne man anderthalb Atomkraftwerke in Europa abschalten, würde in jedem Kinderzimmer ein herkömmliches Nachtlicht durch ein „Lumentics“-Produkt ersetzt, ergänzt Falko.

Lumentics Farben, Foto: M. Steuer
Lumentics Farben, Foto: M. Steuer

Ihre Kinder sind es auch, die die beiden Papas oft zu neuen Produkten inspirieren – und der konsequente Blick über den Tellerrand hinaus.  „Die Kombi aus uns beiden eröffnet uns viele Möglichkeiten. Wir ergänzen uns hervorragend, vertrauen aufeinander und sind sehr entscheidungsfreudig“, umreißt Lars die Zusammenarbeit mit seinem „besten Freund, Familienmitglied und Geschäftspartner.“ Sie hätten sich eine gewisse Lockerheit erarbeitet und zu viel Energie und Kreativität im Kopf. „Dieses machen können, neue Ideen haben, austesten, ausprobieren und dann schauen, wie wir’s einsetzen können, ist eine Freiheit, die wir sehr genießen“, schwärmt der Wirtschaftsinformatiker.

Die Zukunft ist 3D-gedruckt

Jüngster Neuzugang im Hause „Lumentics“: ein 3D-Drucker, dem sie nun zusammen mit externen Partnern das „Nachleuchten“ beibringen. „Wir unterstützen, wo wir können und versuchen unseren Kunden so viel Wissen wie möglich an die Hand zu geben“, betont Falko. Denn anders als klassische Händler vertreiben sie ihre Produkte nicht nur, sondern punkten mit umfangreicher Expertise und dem Wunsch zu helfen. „Wir möchten, dass es funktioniert!“

Sport und Familie nach Feierabend

Während sich das Büro der Freunde nach Feierabend in einen bunt nachleuchtenden Kindertraum verwandelt, gehört ihre Freizeit der Familie und dem Kampfsport, verraten sie satzergänzend: „Lars betreibt seit Jahren Jiu Jitsu und Karate“, setzt Falko an „und du hast einen schwarzen Gürtel in Judo. Und Basketball magst du auch“, vollendet Lars.

Gründerstadt: Altenburg

Lars mit seiner Tochter vorm Gewinner-Schaufenster, Foto: E. Seifert
Lars mit seiner Tochter vorm Gewinner-Schaufenster, Foto: E. Seifert

Dass sie irgendwo anders als in Altenburg unternehmerisch Wurzeln schlagen könnten, stand für die Familienmenschen nie zur Diskussion. Lokal verbunden und mit ganzem Herzen Skatstadtfans, sehen sie viele Standortvorteile: „Die Wege sind kurz und es wird gar nicht so wenig gegründet, wie viele denken. Wir nutzen die Potenziale hier vor Ort, schätzen das persönliche Miteinander, können aber auch fix in Leipzig sein, wenn man das möchte“, beschreibt es Falko. „Als wieder zurück Gezogener finde ich Altenburg sensationell geeignet für Familien. Alles ist erlaufbar und es gibt viele Möglichkeiten in der Freizeit für Kinder“, findet Lars.

Ob verfügbare Immobilien, Möglichkeiten, Leute anzusprechen, die Produkte testen können oder Zugang zu den Unis im Umland, aus Gründersicht sei in Altenburg alles verfügbar, sind sich die Unternehmer einig. „Man kann hier sehr unabhängig in Ruhe arbeiten und seitens der Verwaltung begegnet uns ein hoher Grad an Offenheit. Altenburg ist voll cool!“

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