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Für eine Woche übernahmen wir Stadtmenschen den Altenburger PopUp-Laden in der Klostergasse 1 und stellten verschiedene Projekte aus unserem Gründerlabor „Ahoi Altenburg“ vor. Am Marktmittwoch wagte ich den Selbstversuch und war gespannt, wie die Altenbürger auf uns im Allgemeinen und natürlich meine Aktion „Als ich ein Kind war“ im Speziellen reagieren würden…
8:30 Uhr: Eigentlich bin ich noch gar nicht da, doch die Tür steht auf und verleitet meine erste Besucherin des Tages dazu, einzutreten. Neugierig schaut sie sich um und fängt beim Blick auf Anja Losses Flyer vom Tanzraum an zu erzählen. Dass sie selber gern tanze, regelmäßig auch zum Yoga gehe und von ihren Enkeln, denen die Schule fehlt.
8:45 Uhr: Sie erzählt immer noch, steckt sich dann einige Flyer ein und verabschiedet sich schließlich mit einem lächelnden „Danke!“
8:55 Uhr: Meine einstige Deutschlehrerin Frau Fröhlich aus Platanen-Zeiten steckt den Kopf zur Tür rein für einen kurzen Plausch. Hui, es ist sagenhafte 28 Jahre her, dass ich dank ihrem Unterricht mein Faible für’s literarische Schreiben entdeckt habe. 🙂 Fühle mich alt!
9:10 Uhr: Ein Papa samt „Mickey Mouse“-Mädchen steht gegenüber vom Laden und wartet. „Magst du Einhörner?“, frag ich die Kleine und bringe ihre Augen mit einem geschenkten Einhorn-Ausmalbild zum leuchten.
9:20 Uhr: Ich hab mich auf der Fensterbank niedergelassen und führe Feldstudien durch. Menschen beobachten fetzt! Ein älteres Paar läuft vorbei. Ich: „Guten Morgen! Ich…“ Sie: „Sie sind Frau Steuer! Ich lese Zeitung!“ Okaaaay… läuft bei mir!
9:30 Uhr: Diese verwirrten Blicke, wenn der Kopf realisiert, was die Augen grade sehen… Gesichtsausdrücke, die sich wie ein roter Faden durch den Tag ziehen. Das Konzept des PopUp-Ladens ist definitiv nichts, was die Masse kennt, aber durchaus spannend findet.
Ein paar Eindrücke aus „unserem“ Laden
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9:45 Uhr: „Sind Sie hier aufgewachsen?“ Meine Frage des Tages verfehlt ihren Effekt nie, egal wie grummelig oder abweisend die Gefragten ursprünglich gucken. „Na klar!“, antwortet eine ältere Dame. „Aber das ist schon lange her!“
10:00 Uhr: Zwei Damen und ein älterer Herr laufen gen Markt. Ich sage mein Sprüchlein auf und reiche den Damen je einen Flyer. „Möchten Sie auch einen?“, frag ich ihn. Sie: „Brauchen wir nicht. Das ist mein Mann!“ 😉
10:25 Uhr: Mein Flyer und die Frage nach ihrer Kindheit lassen eine ältere Dame strahlen. „Ach wie schön! Ich bin Jahrgang 1944 und Chronistin“, verrät sie mir sichtlich angetan. „Ich muss jetzt zur Fußpflege, aber danach komm ich wieder!“
10:39 Uhr: Dritte Runde für die Oma, die sehr eifrig den Kinderwagen um den Block schiebt. „Solange es ruckelt, schläft er!“, lässt sie mich im Vorbeigehen wissen. Kenn ich!
11:10 Uhr: Mein Freund und meine kleine Tochter Lene kommen mich besuchen und schwupp fliegen meinem Grinse-Mädchen alle Herzen zu. Sollte sie den ganzen Tag auf der Fensterbank platzieren, dann könnt ich mich vor verzückten Rentnern nicht retten. Babymagie!
11:20 Uhr: Oberbürgermeister André Neumann kommt vorbei und erkundigt sich, wie’s läuft. Drücke ihm einen Schwung Flyer in die Hand. Selbst in Altenburg geschlüpft, verspricht er sich zu erinnern.
11:30 Uhr: „Noa kloa“ sei er in Altenburg geboren, entgegnet mir ein älterer Herr. „Ich hab die Bomben noch fallen hören!“
11:40 Uhr: Die ältere Dame ist von der Fußpflege zurück. Aufgewachsen am Anger, sprudeln die Erinnerungen aus ihr nur so heraus. „Ich durfte immer die schwarz-weiß Filme zurückspulen, wenn ich meine Mama von der Arbeit in der Film- und Bildstelle des Landkreises Altenburg abgeholt habe.“
12:10 Uhr: Die Erinnerungen an ihre Kindheit im Jückelberg der 1960er lassen Marlies herzlich lachen. „Wir sind mit der Badewanne aufm Teich abgesoffen. Patschnass habe ich mir Klamotten von jemand anderes geliehen, bin nach Hause geflitzt, hab meinen Papa geweckt, damit er die Kühe noch rechtzeitig melkt und dann wieder los.“
12:20 Uhr: Hätte nicht gedacht, dass in der Klostergasse so viel Betrieb herrscht. Spannend zu beobachten, wie viele Altenbürger hier lang laufen. Gar nicht verkehrt, die Lage des Lädchens!
12:50 Uhr: Tino Scharschmidt, Referatsleiter der Wirtschaftsförderung, macht in seiner Mittagspause einen Abstecher ins SchauFenster und erinnert sich mit einem lachenden und einen weinenden Auge an seine Kindertage in Südost. „Ich hab vorm Haus auf der Wiese an der Straße gern Fußball gespielt, wobei mein erster Ball vom Bus überfahren wurde.“
13:30 Uhr: Mama, Tochter und Sohn kommen vom Markt des Weges. Dürfte etwa vier sein, das Mädchen. „Kommt ihr hier aus Altenburg?“, frage ich. „Ja, wieso?“, antwortet die Mama und studiert den Flyer, den ich ihr in die Hand drücke. „Aber Mama, wir kommen nicht von hier. Wir sind aus Windischleuba!“ entrüstet sich ihre Kleine. Na dann 😉
13:40 Uhr: Je länger der Tag, desto mehr versiegt der Besucherstrom hin und weg vom Markt. Ein Herr schaut vorbei – so wie wohl auch schon die letzten beiden und alle kommenden Tagen. Weil’s ihm gefällt, was wir hier buntes zaubern und weil er sich als Neu-Altenburger freut über so viel Kreativität und Ideen. Er nimmt sich von jedem Ahoi-Flyer ein Exemplar und nickt begeistert, ob meiner Auskunft, dass auf ALL nur gute Nachrichten zu finden sind. „Das find ich toll. „Man sollte einen Pulitzer + Preis ins Leben rufen für die beste Nachricht des Jahres“, schlägt er vor.
14:30 Uhr: „Nur gute Nachrichten? Wirklich?“ Auch eine der nächsten Besucherinnen kann’s erst nicht glauben. Frage mich, warum es die Menschheit so fragwürdig findet, wenn es mal nicht um Mord und Totschlag, Corona und Massenkarambolagen auf der A 72 geht… „Find ich gut!“, befindet sie, steckt sich den Flyer ein, fragt, ob Sie mich auch „in diesem Internet“ findet und wünscht mir einen schönen Feiertag.
14:40 Uhr: Kurz vor meinem Feierabend spült es noch einen weiteren neugierigen Menschen vor’s SchauFenster, der so abwartend guckt, dass ich nicht anders kann, als ihn anzusprechen. Was es mit diesem hübschen Lädchen auf sich habe, platzt es prompt aus ihm heraus. Ich mime den Erklärbär und leite galant zu ALL über. Seine Reaktion hockt sich sofort ins selbe Boot, wie all die anderen in den letzten gut sechs Stunden. „Nur gute Nachrichten? Verrückt!“
15:00 Uhr: Mit Fusseln am Mund und qualmendem Kopf reiche ich den Staffelstab weiter an die „Digital Botschafter“ und freu mich über frei. Merke: Nur gute Neuigkeiten sind vielen offenbar suspekt, es ist mehr los an dieser etwas versteckten Ecke, als ich dachte und die Meisten freuten sich über einen kleinen Plausch. Bleibt abzuwarten, wie viele der ausgeflogenen Flyer den Weg zu mir zurück finden. Wär schön, wenn es gaaanz viele werden!
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