Vor fast acht Monaten war klar: Wir haben die Katze im Sack bzw. die Förderung durch #selbermachen der Stadtmensch Initiative sicher. Nach ewiger Theorie, wie es sein könnte, wartete nun die Feuertaufe – direkt auf dem Altenburger Markt. Ein Sprung kopfüber ins Eiswasser.
Jetzt wird alles gut! Als sich die Sonne am späten Sonntagvormittag durch die Wolken boxt, fällt eine Wagenladung Anspannung von mir ab. Nix anderes habe ich „bestellt“, aber dass Lieferungen zu Coronazeiten nicht immer pünktlich sind, wissen wir nur zu gut. Eigentlich sollten Kaffeehänger und Transporter heute nämlich nicht nacksch auf dem Altenburger Markt auflaufen. Egal, dann halt „pur“ 🙂
Klappt alles?
Als wir kurz nach eins vor der Farbküche parken, haben wir eine große Kiste Fragezeichen mit im Gepäck. Klappt das mit dem Strom oder schrotten wir gleich einen Sicherungskasten? Mag mich die Siebträgermaschine und ist genießbar, was sie rauslässt? Funktioniert das Waffelrezept und ja, kommt uns überhaupt jemand besuchen? Denn „trocken“ gab es im wettergöttlichen Angebot aktuell offenbar nur in Kombi mit kalt. Passt überhaupt alles in die kleine Knutschkugel?
Der geneigte Leser wird sich vielleicht denken: Na, hättet ihr das nicht mal vorher austesten können? Nee, leider nicht, denn auch wenn der Aufwand überschaubar scheint, um ein mobiles Café zu betreiben, bedarf es wahnsinnig viel Detailkram, den man nur „live“ testen kann. Eine ausgewachsene, zweigruppige Siebträgermaschine klemmst du dir nicht mal eben unter den Arm…
Die Knutschkugel lebt
Während Sarah-Ann und ein Schwung liebe Helfer den Altenburger Markt in einen „Spielplatz“ verwandeln, freunden die Knutschkugel und ich uns langsam an. Sie wirkt sehr klein, ist aber geräumiger, als man denkt. Als dann der Kühlschrank anfängt zu brummen und die Lämpchen an der Kaffeemaschine angehen, das Waffeleisen loslegt und die erste Dame vorm Hänger auftaucht, schalte ich in „Cafe-Modus“. Was habe ich das vermisst! Diesen positiven Stress, die Schlange stets im Blick und die kleinen Gespräche zum Nachtisch – erst recht mit den kleinen Gästen. Bunte Streusel werden niemals nicht gehen! 😉 Und Smarties, Schokosoße, Apfelmus..
Gemeinsame Sache machen
„Rabumm“ kullern die Ringe aus dem XXL-Vier-gewinnt – mal wieder – und sehr zur Freude der vielen Kinder quer über den Markt. Quietschend toben sie um das Spiel herum oder lassen sich an einem unserer Tische mit Mama, Papa und Geschwistern nieder. Zum gemeinsamen Spielen. So wie wir es uns gewünscht haben. Derweil werden in der Farbküche Leinwände im Akkord bemalt, denn viele Familien pendeln begeistert zwischen draußen und drinnen, zwischen Kaffee und Spiel und ausgelebter Kreativität. So muss das!
Und erst die vielen bekannten Gesichter! Fühlt sich sehr besonders an, so viel Unterstützung zu erfahren! Durch mutmachende Wortbeiträge, Muskelkraft oder geschenkte Zeit. Wir sind dankbar. Wirklich glücklich über den geglückten Sprung ins Eiswasser. Auch wenn wir optimistische Menschen sind und bislang für jedes noch so abstruse Problem eine Lösung gefunden haben, das hier, heute, hätte auch genauso gut gegen den Baum gehen können. Isses aber nicht! 🙂 Umso mehr Bock haben wir nun auf weitere Einsätze, denn diese Premiere hat uns Appetit auf mehr gemacht.
Winterquartier(e) gesucht
Also falls ihr bei euch im Dorf (einen) Platz habt oder eine Scheune, die groß genug ist, dass wir mit Transporter und Hänger hineinfahren können oder ne ganz andere Idee mit uns teilen wollt, wir freuen uns auf Nachricht von euch! Grad jetzt, in der kalten, dunklen Jahreshälfte suchen wir nach überdachten Varianten, um wetterunabhängig und ein bisschen geschützt, gern mit Licht machen zu können. Mit euch!
Eure MoSpiCa-Trio Gabi, Sarah-Ann & Maike
P.S. Falls ihr Fotos gemacht habt – gerne mit uns teilen in den Insta-Stories @mobiles_spielecafe oder auf Facebook. Dankeschön!